fsmedizinbonn@gmail.com

2. vorklinisches Semester

Das erste Semester ist geschafft, den hart erkämpften Chemieschein habt ihr (hoffentlich) in der Tasche und ihr seht entspannt den Semesterferien, äh der vorlesungsfreien Zeit entgegen. Leider stellen sich die Ferien als viel zu kurz heraus, und ihr findet heraus, dass es auch im zweiten Semester allerlei Prüfungen zu bestehen und Scheine zu holen gibt. Auch wenn ihr nun schon fast zu den „alten Hasen“ gehört und mittlerweile eine Vorstellung davon habt, wie die Uni so funktioniert, wollen wir euch trotzdem wieder einen Leitfaden an die Hand geben, damit das zweite Semester genauso erfolgreich werden kann wie das erste.

Die Kurse:

Biochemie

Nach bestandener Chemieprüfung folgen im zweiten und dritten Semester parallel zur Vorlesung die Praktika und Seminare der Biochemie. Die Biochemie Vorlesung findet im 2. und 3. Semester täglich in der Neuen Anatomie statt. Inhalt der Vorlesung sind die Stoffgruppen und ihre Reaktionen, sowie die wichtigsten Stoffwechselwege. Das Biochemie Praktikum findet im selben Labor wie das Biopraktikum statt, und zwar im Neubau der Physiologischen Chemie statt, den Eingang zum Praktikumsraum (1.Stock) findet ihr im Katzenburgweg. Das Praktikum besteht aus 8 Versuchstagen (4 pro Semester), an denen ihr in kleinen Gruppen Versuche zu verschiedenen Gebieten der Biochemie durchführt. Das Praktikum beginnt immer mit einer Abfrage zum jeweiligen Versuchsteil in euren Praktikumsgruppen. In den letzten Jahren wurden teilweise auch
kleine Antestate in Form von ein paar MC-Fragen als erste Abfrage gemacht. Anschließend
werdet ihr in den Praktikumssaal gelassen und führt eure jeweiligen Experimente durch. Wenn ihr fertig seid, stellt ihr eure Ergebnisse in einem kurzen Abtestat den Biochemikern vor. Parallel zum Praktikum müsst ihr alle zwei Wochen an einem Seminar teilnehmen. Hierzu trifft man sich im zweiten und dritten Semester in kleinen Gruppen, um die Themem des Praktikums in Form von geschilderten klinischen Beispielen zusammen mit dem Professor zu vertiefen. Die Scheine für Seminar und Praktikum werden unabhängig voneinander vergeben und sind beide Voraussetzung für das Physikum. Während des zweiten und dritten Semesters werdet ihr jeweils eine Klausuren schreiben. Die Klausuren bestehen aus jeweils 25-30 MC-Fragen basierenden auf den Vorlesungsinhalten und den Praktika, von denen ihr insgesamt 60% richtig haben müsst. Solltet ihr dabei durchfallen, wartet am Ende des jeweiligen Semesters eine Nachklausur mit der gleichen Fragenanzahl auf euch. Aber auch diese sind bei guter Vorbereitung auf jeden Fall machbar.

________________________________________________________________________

Biologie

Wie auch im ersten Semester besteht der zweite Teil der Biologie aus einem Praktikum samt begleitender Vorlesung und abschließender Klausur.

________________________________________________________________________

Mikroskopische Anatomie / Der „Histokurs“

Der „Histokurs“ Dieser Kurs findet immer im Sommersemester statt. An zwei Kurstagen (je 3 Stunden) in der Woche lernt man zunächst alle menschlichen Zelltypen und Gewebe, um sich dann genauer mit den Organen und Organsystemen zu beschäftigen. So begibt man sich in den umgebauten Präpariersaal im 1. Stock der Neuen Anatomie, der mit zahlreichen Mikroskopen und Monitoren ausgestattet ist. Jeder Student sitzt höchstens drei Meter von einem der Monitore entfernt. Diese dienen den Dozenten dazu, per Mauszeiger auf die wichtigsten Strukturen im Präparat aufmerksam zu machen, die man später selber mikroskopieren soll. Danach kann man sich noch eine kleine Zeichnung anfertigen (sehr empfehlenswert, aber manchmal etwas anstrengend), die einem zu Hause als Gedankenstütze dienen kann. Pro Kursstunde werden ca. 5-7 Präparate besprochen. In Histologie erwartet euch am Ende des Semesters eine Klausur mit 20 MC-Fragen, die Bestehensgrenze liegt ebenfalls bei 60%. In diesem werdet ihr ca. zwei-drei Präparate, ein EM-Bild und sechs Fotos bekommen und habt die Aufgabe dieses im Mikroskopiersaal zu diagnostizieren. Dabei müsst ihr sowohl gut im Erkennen sein als auch im Beantworten der Fragen und Stellen von Organdiagnosen. Übungsmöglichkeiten fürs Erkennen bietet die Virtuelle Mikroskopie (Smartzoom). Das ist eine Website des Anatomischen Instituts auf der alle Präparate eingescannt sind und mit der man am PC die einzelnen Präparate nochmal durchsuchen kann.

________________________________________________________________________

Physik

Zur Vorbereitung gibt es im ersten Semester drei mal wöchentlich eine Vorlesung, die aber größtenteils sehr allgemein gehalten ist. Hier werden Grundlagen der Physik gelehrt, die mit dem Praktikum nicht unmittelbar zusammenhängen. Im zweiten Semester startet man dann ins Praktikum (Achtung: zusätzlichen Anmeldung über Internet in den Ferien erforderlich!!), das aus zehn Terminen á 3-4 Stunden besteht. Themen sind: Masse & Dichte, Zähigkeit von Flüssigkeiten, Gasgesetze/spezifische Wärmekapazität, Linsen/Mikroskop, Ohmsche Widerstände, Beugung am Gitter/Prismenspektroskop, Wechselstromwiderstände/Schwingkreis, Röntgenstrahlung und Ultraschall. Für jeden Praktikumstag muss ein Protokoll angefertigt werden; hierbei empfiehlt es sich unbedingt Altprotokolle von den Vorgängern zu besorgen und das eigene Protokoll vorher so weit wie möglich vorzubereiten, da die Zeit im Praktikum teilweise sehr knapp bemessen ist. Achtung! Schreibt nicht blind das Protokoll ab, die Physiker ändern oft ein zwei kleine Fragestellungen und nichts ist peinlicher, als dem Tutor erklären zu müssen, warum du das Protokoll fürs letzte Jahr angefertigt hast und nicht das eigentliche. An jedem Termin startet man mit einer Abfrage, die zusammen mit dem Protokoll mit 0-10 Punkten benotet wird. Der Durchschnitt aller Protokollnoten muss mind. 5 betragen, um zu der Klausur zugelassen zu werden. Die Klausur selbst besteht aus 20 Fragen, von denen 10 richtig beantwortet werden müssen. Auch hier empfiehlt sich die Fragensammlung der Fachschaft auf Kreuzmich. Mit guter Vorbereitung der Praktika ist aber Physik natürlich auch zu schaffen. Übrigens ist der Physikschein Vorraussetzung, um im dritten Semester das Praktikum der Physiologie zu belegen!

Buch Tips zum 2. Semester

Biochemie:

Löffler-Petrides: Er ist das wahrscheinlich umfangreichste Lehrbuch mit Schwerpunkt auf der physiologischen Chemie und wird von vielen Studenten sehr empfohlen. Kleiner Hinweis: Er ist recht groß geraten…

Stryer: Auch ein dicker Wälzer aber mit Schwerpunkt auf der organischen Chemie. Er wird von den meisten Professoren als Referenz herbeigezogen und eignet sich auf jeden Fall gut dafür, sein Biochemie Seminar Thema vorzubereiten.

Lehniger: Für alle Fans großer, dicker Bücher ein echter Geheimtipp, da er aufgrund seiner amerikanischen Herkunft im Schreibstil vergleichsweise einfach gehalten ist. Außerdem bietet er kleine Exkurse über die Biochemie anderer Lebewesen – für stark interessierte…

Löffler‘s Basiswissen: Ein Ableger des Löffler-Petrides, der sich auf die prüfungsrelevanten Themen beschränkt und so einen kompakteren Zugriff auf den Stoff ermöglicht. Prädikat wertvoll, vor allem für schnell Wiederholungen!

Horn: Ein Buch von Studenten für Studenten, das die Zusammenhänge sehr schön deutlich macht, leicht verständlich ist, allerdings auch einige Aspekte nur gering beziehungsweise unzureichend beschreibt. Wenn man jedoch keine Ahnung von Chemie/Biochemie hat bietet dieses Buch den perfekten Einstieg in die Materie.

Duale Reihe Biochemie: Die Bücher der Dualen Reihe versuchen komplexe Themengebiete direkt miteinander zu verknüpfen, wodurch sich ein interaktives Lernen ergibt und nerviges Nachschlagen überflüssig wird – interessant und vor allem innovativ

Biologie:
Buselmaier: Dieses Buch schildert kurz und knapp die wichtigsten Zusammenhänge, ist aber auch zum Nachschlagen bestens geeignet.

Hirsch-Kaufmann: Dieses Buch ist leicht verständlich und gilt als das Standardwerk der Biologie.
Dennoch gibt es viele, die dieses Buch für das Schlechteste halten, das sie in ihrem Studium benutzt haben und davon abraten. Im Hinblick auf die zweite Klausur sollte man sich ein eigenes Urteil bilden.

Histologie:
Kühnel; Sobotta (Atlanten): Die Atlanten können in Histologie sehr hilfreich sein, da sie als Vergleichs-Vorlage zu den Präparaten verwendet werden können. Die Bilder unterscheiden sich jedoch oft deutlich von den Kurs Präparaten.

Sehr zu empfehlen ist die virtuelle Mikroskopie des Anatomischen Instituts.

Lüllmann-Rauch: Innerhalb von kürzester Zeit ist dieses Buch, auch die Renate genannt, eigentlich die Referenz geworden und wird im Histologiekurs von fast allen Anwesenden benutzt. Es hat die wichtigen Inhalte „relativ“ kurz zusammengefasst und sollte eigentlich die erste Wahl für den Histologiekurs sein.

Ulfig, Kurzlehrbuch der Histologie: Ein übersichtlich gestaltetes Kurzlehrbuch (mit sehr schönen und leicht verständlichen Grafiken), das einem hilft, den Überblick zu bewahren und das Nötigste in kürzester Zeit zu wiederholen; teilweise merkt man bei welchem Buch die Autoren sich Formulierungen „geliehen“ haben.

Junqueira: Dieses Lehrbuch behandelt den nötigen Stoff relativ knapp, ohne besonders ins Detail zu gehen. Leider wirken einige Kapitel unübersichtlich und bieten einem so keinen guten Zugriff auf den Inhalt. Wer schon über Grundkenntnisse verfügt und nur noch einmal schnell wiederholen will ist mit dem Junqueira jedoch gut bedient

Welsch: Die meisten Dozenten empfehlen dieses Lehrbuch, einige kleine Teile der Vorlesung basieren sogar darauf. Es besticht durch zahlreiche Abbildungen und viel Detailreichtum, was aufgrund der Fülle des zu lernenden Stoffes aber auch schnell von Nachteil sein kann.

Physik
Harms: Kurz, leicht verständlich, gut für die Praktikumsvorbereitung, da er nah an den Versuchen bleibt, allerdings manchmal zu knapp.

Harten: Es steht alles drin was man wissen muss, allerdings oft zu ausführlich und seltsam formuliert, manchmal ohne Vorkenntnisse schwer zu verstehen.

Seibt: Ebenfalls leicht verständlich, anschaulich, nicht zu kurz und nicht zu lang, aber auch hier muss man aufpassen, dass man nicht zu viel lernt.

Fragesammlung der Fachschaft auf Kreuzmich

Gerüchten zufolge schwören manche Cracks auch noch auf ihr altes Oberstufen-LK Buch…