Fächerübergreifender Leistungsnachweis
In diesem Semester werden die Fächer Orthopädie, Anästhesie, Chirurgie und Urologie in einer gemeinsamen mündlichen Prüfung (FÜL-Prüfung, 4 Prüfer, 4 Studenten) abgeprüft. Ort und Uhrzeit der Prüfung werden dabei vorher bekannt gegeben. Es gibt für jeden Fachbereich Übersichten, in denen die häufigsten Themen der letzten Jahre zu sehen sind. Es ist nicht immer sicher ist, dass die Prüfer sich auch an diesen halten, aber ein großer Teil der Fragen bezieht sich auf die wichtigsten und häufigsten Themen. Insgesamt verläuft die Prüfung eher wie ein Gespräch, wobei die Atmosphäre meist sehr nett ist. Wenn man sich auf die wichtigsten Themen der einzelnen Fächer vorbereitet, dann ist das Bestehen
überhaupt kein Problem.
Orthopädie
Die eineinhalb-stündige Vorlesung ist eine Ringvorlesung wird aber auch oft von Prof. Wirtz selbst gehalten und ist sehr empfehlenswert. Kurz vor den Prüfungswochen werden dann noch einmal alle wichtigen Dinge in einem Repetitorium zusammengefasst.
Das Blockpraktikum der Orthopädie dauert eine Woche. Am Montag trifft man sich morgens um 8 vor dem Besprechungsraum der Orthopädie und Unfallchirurgie. Dieser befindet sich im 1 UG im Notfallzentrum (Gebäude 24). Dort wird man am ersten Tag der Woche in die verschiedenen Bereiche der Orthopädischen Klinik aufgeteilt. Dazu gehören das Gelenk-Team, das Kinder- Tumor-Team und das Wirbelsäulenteam. Man bleibt dann die ganze Woche in dem Bereich, den man sich am Montag ausgesucht hat. In den einzelnen Bereichen hat man die Möglichkeit Stationsablauf, Ambulanz und OP
kennenzulernen. Das Blockpraktikum geht regulär bis 12 Uhr. Es gibt einen Laufzettel, der für das Blockpraktikum Orthopädie und das Blockpraktikum Unfallchirurgie gemeinsam auszufüllen ist und am Ende im Sekretariat bei Frau Himmel abzugeben ist.
Seit dem Sommersemester 2022 gibt es auch ein von den Orthopäden selbst geschriebenes Skript welches gut zur Prüfungsvorbereitung genutzt werden kann. Dieses findet sich im eCampus Ordner für das Blockpraktikum. Wenn man sich das Skript ansieht und 1-2 Themen aus der Liste der wichtigsten Themen ergänzt, ist man gut auf die FÜL-Prüfung vorbereitet.
Anästhesie
In der Anästhesie ist das zweiwöchige Blockpraktikum in zwei je einwöchige Teile getrennt. Die erste Woche besteht aus Seminaren, welche im SkillsLab stattfinden. In der zweiten Woche wird die Blockpraktikumsgruppe aufgeteilt und auf verschiedene Kliniken bzw. OP-Trakte des UKBs aufgeteilt. Dazu gehören der Zentral-OP des UKBs, der OP im ELKI, das Petrushospital, das Johanniter-Krankenhaus und das Helios-Krankenhaus in Hardberg.
Die Seminare der ersten Woche starten um 7.30. Hier wird der Ablauf verschiedener Narkoseverfahren, die Narkoseaufrechterhaltung und Ausleitung sowie verschiedene Medikamente und deren Dosierungen und das Vorgehen in der Akutsituation besprochen. Zudem werden an verschiedenen Modellen praktische Fähigkeiten, wie das Viggo-Legen, gezeigt und geübt. Zudem kann an solchen Modellen auch das Legen einer peripheren Nervenblockade simuliert werden.
Am letzten Tag wird in 2er bis 3er Gruppen eine Narkoseeinleitung an einem Simulator geübt und man bekommt ein Feedback dazu. Die Situation wirkt sehr real und man schafft es gut in die Situation einzutauchen. Dies ist eine sehr gute Möglichkeit das in der Seminarwoche gelernte Wissen zu testen, einzusetzen und zu festigen und ist eine gute Vorbereitung auf die praktische Woche. In der zweiten Woche wird man wie oben beschrieben auf die verschiedenen Häuser bzw. Bereiche aufgeteilt. Dann begleitet man den Morgen über im OP jeweils einen Anästhesisten. Je nach OPs kann man auch mal zwischen den verschiedenen Sälen und Anästhesisten wechseln. Das Blockpraktikum endet um 13 Uhr und man darf auch mal etwas früher gehen. Durch die Seminare in der ersten Woche ist man gut auf den praktischen Teil vorbereitet. Alles in allem ist Anästhesie das am besten organisierte Blockpraktikum des Semesters. Die Vorlesung ist nur zu einem Teil wirklich prüfungsrelevant. Denn zum relativ großen Themenbereich der Intensivmedizin werden in der FÜL-Prüfung eigentlich keine Fragen gestellt.
Urologie
Die Urologie-Vorlesung ist eine Ringvorlesung und somit sehr dozentenabhängig. Dennoch war sie im Großen und Ganzen gut strukturiert und behandelte die prüfungsrelevanten Sachverhalte und Inhalte. Das Blockpraktikum der Urologie beginnt jeden Morgen um 8 Uhr mit einem Seminar im Lehrgebäude. Danach wird man auf die verschieden Fachbereiche aufgeteilt. In der Uro sind das der OP, die Station, die Neurourologie, die Onko-Uro, die Endo-Uro, die Poli-Sprechstunde und die Kindersprechstunde. Die
Kindersprechstunde wird nur Mittwochs angeboren. Es besteht dann die Möglochkeit, sich an jedem Tag einen anderen Bereich anzusehen. Die Station ist dabei der am wenigsten zu empfehlende Bereich, da die Assistenzärzte hier verständlicher Weise die wenigste Zeit zum Erklären haben und die wenigsten
Patienten untersuchen. In den verschiedenen Ambulanzen und im OP sieht an viele verschiedene Patienten und OPs und darf oft auch selbst mithelfen. Wenn Geschallt wird darf man eigentlich auch immer selber schallen. Diese Möglichkeit sollte man auch nutzen, da hier grundlegende Fähigkeiten wie das Restharnsono erlernt werden. Grundsätzlich waren die Ärzte allesamt immer für Fragen offen,
haben wirklich viel erklärt und auch gezeigt und den Studenten nie das Gefühl gegeben lästig zu sein. Die Urologen habe auch immer ein offenes Ohr für Kritik und Verbesserungsvorschläge. Ein sehr gutes Blockpraktikum.
Chirurgie
Mit der Chirurgie ist es wie mit der Inneren: mit einem Semester wird man dem Umfang dieses Faches einfach nicht gerecht. Dies zeigt sich vor allem an der Vorlesung, bei der viele Themen einfach viel zu kurz kommen. Jene ist jedoch Grundlage der FüL-Prüfung am Ende des Semesters. Die Abschlussklausur besteht aus 30 Multiple-Choice Fragen. Sie findet zusätzlich zur mündlichen
Prüfung am Semesterende statt und basiert auf dem Blockpraktikum. Die Klausur ist mit dem Wissen aus den letzten Jahren gut zu schaffen, macht euch hier keinen Kopf. Das Blockpraktikum der Chirurgie dauert 3 Woche. Eine Woche Unfallchirurgie, eine Woche Allgemeinchirurgie und eine Woche mit jeweils 2 Tage Herzchirurgie und 2 Tage MKG. In der Unfallchirurgie gibt es einen Laufzettel, wie oben
beschrieben gemeinsam mit den Orthopäden. Ansonsten gibt es einen Laufzettel für das ganze Blockpraktikum, auf dem man jeweils am Ende der Woche eine Unterschrift pro Bereich sammeln muss. Die Treffpunkte und Treffzeitpunkt für die jeweiligen Fachbereiche werden auf eCampus bekannt gegeben. In MKG gibt es morgens erst ein Seminar und dann kann man entweder mit in den OP oder
auf die Station. In der Herzchirurgie trifft man sich morgens im Besprechungsraum in der Herzchirurgischen Ambulanz (Geb. 23) und wird dann auf die Station oder in den OP verteilt. In der Unfallchirurgie läuft es ähnlich wie in der Ortho. Man trifft sich wieder vor dem Besprechungsraum der Otho-Unfall und wird dann auf die verschiedenen Bereiche verteilt. Hier kann man den Bereich aber jeden Tag wechseln. In der Allgemeinchirurgie gibt es ebenfalls morgens ein Seminar und dann wird man auf die verschiedenen Stationen verteilt.
Auch in der Chirurgie kann man die FÜL-Prüfung gut meistern, wenn man sich die wichtigsten Themen aus der Übersicht gut anschaut.
Fazit
Der Fächerübergreifene Leistungsnachweis (FÜL) ist grundsätzlich eine gute Sache und bietet einem die Möglichkeit für das zweite Examen zu üben – denn so ähnlich werden die mündlichen Prüfungen dort stattfinden. Die Prüfung an sich läuft sehr fair ab, die Noten können aber auf Grund der kurzen Prüfungszeit und der unterschiedlichen Prüfer schon einmal variieren. Die FÜL ist sehr gut zu meistern und es macht dann auch Spaß zu zeigen, was man alles gelernt hat. Zudem ist das Lernen für eine solche mündliche Prüfung deutlich nachhaltiger als für die üblichen Kreuzklausuren. Viel Spaß und viel Erfolg, denn Alles in Allem ist es, von den Praktika und Kursen her, ein nettes Semester.
QB Notfall
Fünf mal hat man nachmittags dieses Seminar. Man lernt Grundlegendes aus der Notfallmedizin und hat auch die Gelegenheit Fragen zu stellen. Die meisten Termine finden im Skills-Lab statt, wo man Advanced Life Support oder Polytrauma-Management erleben kann. Der erste Termin findet gemeinsam mit den Radiologen über Zoom statt. Em Ende gibt es eine OSCE-Prüfung, diese ist gut zu schaffen und wird auch immer fair und gut benotet. In den Wochen davor, gibt es auch zwei Mal die Möglichkeit einen Nachmittag im SkillsLab dafür zu üben. Natürlich ist die Aufregung vor der Prüfung immer groß und das
Stresslevel wird in der Prüfung bewusste hochgehalten. Trotzdem ist die Prüfung super sinnvoll und macht auch Spaß. Fazit: Sinnvoller Kurs.
QB Palliativmedizin
Der QB Palliativmedizin findet seit dem letzten Semester als Blockpraktikum statt, wobei man sich nicht auf Station aufhält sondern in Gruppen im Lehrgebäude. Mit viel Engagement werden dort verschiedene Themen behandelt, wie z.B. palliative Medikamentendosierungen, vor allem zur Schmerztherapie, der Umgang mit Trauer etc. . Sehr lehrreich sind auch die Gespräche mit Schauspielpatienten, in denen „schlechte Nachrichten“ überbracht werden sollen. Außerdem gibt es jetzt auch eine Klausur in Palliativmedizin, bestehend aus 30 MC Fragen. Diese ist absolut problemlos zu bestehen, laut der Dozentin „hat es noch niemand geschafft, diese Klausur nicht zu bestehen“. Fazit: sehr gut organisierter, hilfreicher Block mit guten Dozenten.
QB Schmerztherapie
Dieser Kurs wird von den Anästhesisten geleitet und findet zweimal statt. Die Themen überschneiden sich mit denen der Palliativmediziner sehr stark. Eine Zusammenarbeit wäre wünschenswert.
CPC (Spezielle Pathologie)
Diesen Kurs kennt man schon aus dem 3. Klinischen Semester. Er wird jeweils von einem Pathologen und einem Kliniker gehalten und ist sehr interessant gestaltet. Mit dem Seminar ist die Klausur gut zu bestehen.
Radiologie
Im QB Bildgebende Verfahren ist die Diagnostik von Bildern das A und O. Im alle zwei Wochen stattfindenden Kurs wird euch anhand von Bildern die Diagnostik diverser Pathologien gezeigt und das Wissen beim eigenständigen Auswerten und Vorstellen von Bildern gefestigt. Dabei werdet ihr auf Sonografische, CT, MR und konventionelle Röntenbilder stoßen. Begleitet wird der Kurs von der immer Mittwochs stattfindenden Vorlesung Radiologie Teil II, welche euch die grundlegenden Konzepte und
Herangehensweisen zur Diagnostik im QB als auch spezifische Darstellungen verschiedener Krankheiten in der Bildgebung aufzeigt.Abschließend findet im QB eine Klausur statt, in welcher ihr, wie zu erwarten,
nicht nur die Grundlagen kennen, sondern unter anderem auch diverse Bilder zu den häufigsten Erkrankungen mit ihren klassischen Befunden erkennen müsst. Um die Bildbefundung, die euch ja in fast jedem klinischen Fach begegnen wird ein wenig zu üben, findet ihr auf der Homepage der Radiologie https://www.ukbonn.de/radiologie/?idcat=44 hierzu ein paar Links und Lehrbuchempfehlungen.