1. Hälfte: Allgemeinmedizin, Hygiene, Mikrobiologie/Virologie, GKU
2. Hälfte: Pharmakologie/Toxikologie, Gesprächsführung und Kommunikation, GKU
Allgemeinmedizin
Das Fach Allgemeinmedizin ist aus ca. 7-8 Seminaren aufgebaut, die in der ersten Hälfte des zweiten klinischen Semesters stattfinden, immer mittwochs nachmittags. Am Ende der ersten Klausurenhälfte schreibt ihr eine sehr faire MC-Klausur über die besprochenen Themen. Die Klausur besteht aus insgesamt 20 Fragen. Zur Vorbereitung eignen sich die Seminarfolien auf eCampus und vor allem die zusätzlich eine Woche vor der Klausur angebotene Wiederholungsvorlesung, in der auf alle klausurrelevanten Themen intensiv eingegangen wird. Was das Seminar angeht, so werden die wichtigsten allgemeinmedizinischen Aspekte durchgesprochen, dazu gehören Harnwegsinfekte, HNO-Beschwerden, Bauch-, Brust-, Kopf- und Rückenschmerzen, sowie ein freiwilliges Seminar zum Einsatz in Krisengebieten. Bei dem Seminar zum Thema Kreuzschmerz hat man außerdem die Gelegenheit eine Anamnese mit einem bzw. einer Schauspielpatient*in zu üben.
Hygiene
Das Fach Hygiene findet zwei Mal pro Woche als Seminar statt. Außerdem gibt es ein Praktikum mit 2 Terminen, in denen ihr die Händedesinfektion, Blutkonserven abnehmen und das steril machen lernt. In der Hygiene werden Themen wie Hygienemaßnahmen in Krankenhäusern, Trinkwasserkontrolle, Reisemedizin und vieles mehr besprochen, was unterschiedlich interessant ist. Die Klausur (Multiple-Choice) ist sehr fair gehalten, mit gesundem Menschenverstand, Vorbereitung anhand der Handouts und Kreuzen der Altfragen, waren die Ergebnisse dementsprechend gut. Die Klausurnote fließt in den großen Schein Hygiene/Mikrobiologie/Virologie einfließt. Letztendlich ist die Hygiene ein von klinischer Relevanz primär oft unterschätztes Fach, das ihr alle erfolgreich abschließen werdet.
Mikrobiologie/Virologie
Diese beiden Fächer nehmen in der ersten Hälfte des Semesters die meiste Zeit in Anspruch und stellen auch die größte Hürde dar. Die Mikrobiologie umfasst die Bereiche Bakteriologie und Parasitologie, die Virologie folgt im Anschluss an diese beiden Teilkurse. Montag bis Donnerstag seid ihr 90 Minuten im „Mibi“-Labor und experimentiert mit Bakterien, Pilzen, Parasiten und Viren herum. Außerdem wird auf eCampus jeden Tag eine Vorlesung hochgeladen, die sehr zu empfehlen ist, da sie einerseits auf die Praktika vorbereitet und andererseits die klausurrelevanten Themen behandelt. Die Kursleiter sind alle sehr bemüht und bereiten euch gut auf die Versuche sowie auf die abschließende Klausur vor. Zwar fragt man sich bei manchen Versuchen, ob das wirklich so gesund für einen selbst ist, aber meist siegt das Interesse gegenüber dem Respekt. In der Bakteriologie färbt ihr Kolonien, beimpft Agarplatten und mikroskopiert eure Fundstücke, in der Virologie wird das Praktikum auf ein Minimum heruntergefahren und eine Art Seminar behandelt die grundlegenden Aspekte des Faches. In diesem Fach müsst ihr sowohl eine Klausur als auch eine mündliche Prüfung bestehen, wobei die schriftliche Überprüfung (Multiple-Choice) der Mikrobiologie und der Virologie getrennt erfolgen. Die mündliche Überprüfung beinhaltet die Bakteriologie als festen Bestandteil plus entweder Virologie oder Parasitologie. Die Prüfer werden euch nicht vorher bekannt gegeben, allerdings spielt es keine allzu große Rolle, da die Prüfungen meistens sehr fair gestaltet sind und die Prüfer euch nicht durchfallen lassen möchten. In der Bakteriologie und in der Parasitologie müsst ihr auch mikroskopieren und euch anschließend Histo-/Physikums-like zu den Präparaten äußern. Die Virologen fragen lediglich den besprochenen Stoff im Frage-Antwort-Spiel ab. Der Kurs ist insgesamt sehr interessant und gut gestaltet, die Prüfungen sind meist fair und beide Lager (Bakteriologie und Virologie) geben sich in ihrer Lehre richtig Mühe.
Pharmakologie/Toxikologie
Pharmakologie/Toxikologie
Die Pharmakologie hat den Ruf, sehr schwer zu sein und einigen Studenten Probleme zu bereiten. Mittlerweile hat sich dies aber relativiert, da zum Kurs ein allumfassendes Skript ausgeteilt wird, das sämtliche Folien zu den Seminaren und Blocks enthält und somit sehr hilfreich ist. Wie im letzten Satz kurz erwähnt, besteht der Kurs aus Seminaren und einer ungefähr einmal pro Woche stattfindenden Vorlesung. Im Seminar erhält jeder oder jede ein Referat über ein Fallbeispiel, für das man max. 10 Punkte erhalten kann. Diese Punkte werden dann zu der Klausur am Ende des Semesters dazu addiert. Für die Klausur gibt es maximal 90 Punkte, somit kann man insgesamt auf 100 Punkte kommen. Die Klausur besteht aus 45 MC Fragen, mit jeweils einer richtigen Antwort. Je MC-Frage gibt es bei der korrekten Antwort zwei Punkte. Während Block A und Block B das Essenzielle der Pharmakologie wie z.B. Blutdrucksenker, Antiarrhythmika, Analgetika, Antidepressiva und Narkotika behandeln, werden in den Seminaren bestimmte Schwerpunkte auf andere relevante Themen gesetzt, wie z.B. die Themen Antibiotika, Antidiabetika, Schilddrüsenhormone etc. In der nicht als Pflichtveranstaltung geltenden Vorlesung werden gesonderte Themen, wie z.B. Osteoporose und Abhängigkeit bearbeitet. Die Vorlesung jeweils vor den Klausuren dient als Repetitorium und ist sehr empfehlenswert, da hier schon einmal der ein oder andere gute Tipp für die Klausur gegeben wird. Insgesamt ist dieses Fach perfekt durchorganisiert und die Themen sind interessant und absolut medizinisch relevant. Dadurch, dass jeden Tag ein Block oder Seminare (montags bis donnerstags 8:30-12:00h) stattfinden, lernt ihr das Fach richtig gut und die Klausuren sollten mit entsprechender Vorbereitung kein Problem sein. Für die Vorbereitung sind die Altfragesammlung und das oben erwähnte Skript zu empfehlen. Lasst euch also von dem früheren Ruf dieses sehr schönen Faches nicht einschüchtern, keiner von den Pharmakologen will euch durchfallen lassen und nach dem Abschluss seid ihr ziemliche Pharma-Experten!
Gesprächsführung & Kommunikation
Dieses Fach findet neben der Pharmakologie in der zweiten Semesterhälfte statt. Hier lernt ihr, wie ihr am besten ein Arzt-Patienten-Gespräch anzugehen habt und welche Dinge ihr beachten oder vermeiden müsst. Ihr übt all dies mit Hilfe von Rollenspielen, in denen euch ein Demo-Patient gegenübersitzt (Schauspieler aus der Psychologie). Die meisten dieser Schauspieler sind wirklich gut und schaffen es, eine möglichst realistische Gesprächssituation zu schaffen. Dies stellt eine interessante und abwechslungsreiche Art der Lehre dar, die euch einen ersten Eindruck eures späteren Berufslebens vermitteln wird. Je nach Termin werden unterschiedliche Themen besprochen, von Alkoholismus über die Mitteilung einer infausten Diagnose bis hin zu sexueller Dysfunktion. Am Anfang eines Termins gibt es noch eine ganz kurze Einführung in die Thematik, dies wird aber bewusst sehr schnell abgehandelt, damit die Zeit für die Rollenspiele bleibt. Die Themen sind sehr vielseitig gewählt und die Atmosphäre wird durch ausgeprägte Feedback-Runden, in denen ihr euch gegenseitig bewertet, aufgelockert. Moderiert wird der Kurs von einer Psychologin, die euch ebenfalls ein Feedback und ggf. Ratschläge mit auf den Weg geben wird. Es lohnt sich wirklich, sich gewisse Gesprächstaktiken anzueignen und sich vor dem eigenen Rollenspiel mit dem Skript zu befassen. Eine Benotung gibt es in diesem Fach nicht, der Fokus liegt also wirklich nur auf einer persönlichen Vorbereitung auf die Tätigkeit als Arzt, weshalb man von diesem Kurs nur profitieren kann.
Bildgebende Verfahren / Radiologie Teil I, Grundlagen
Die Vorlesung Bildgebende Verfahren bietet euch eine Einführung in die Radiologie bereits am Anfang eurer Klinikzeit. Über die Grundlagen der verschiedenen radiologischen Bildgebungen von Sonografie bis MRT bekommt ihr einen ersten Einblick in die Herangehensweise der Bildbetrachtung. Am Ende des Semesters schreibt ihr dann seit dem SS 2020 eine Klausur über die Vorlesungsinhalte. Zudem werden die in diesem Fach vermittelten Grundlagen im vierten Semester vorausgesetzt und dort im Kurs nicht wiederholt!
GKU
Wie im ersten klinischen Semester findet auch im zweiten jeden Freitag der Grundkurs klinischer Untersuchungen statt. In diesem Semester stehen diverse chirurgische Fächer (Allgemeinchirurgie, Herzchirurgie, Orthopädie, MKG), Pädiatrie, Allgemeinmedizin, Urologie, Gynäkologie, HNO und Psychiatrie auf dem Stundenplan. Die Qualität der einzelnen Fächer ist wieder sehr abhängig vom Dozenten, wir hatten aber sehr oft die Möglichkeit (vor allem in der Chirurgie), die besprochenen Untersuchungsmethoden direkt am Patienten anzuwenden, was eine tolle Gelegenheit und Vorbereitung auf Famulaturen und die mündlich praktische OSCE-Prüfung am Ende von 2 Semestern GKU ist.