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AG Bald

Prof. Dr. Tobias Bald

Tumorimmunobiologie

Neutrophile: Freund oder Feind? Neutrophile sind die am häufigsten vorkommenden Immunzellen im menschlichen Körper. Unser Wissen über ihre Rolle bei der Krebsprogression und Therapieresistenz ist jedoch begrenzt. Wir haben kürzlich gezeigt, dass bei der Behandlung mit T-Zell-basierten Immuntherapien Neutrophile in die TME und die tumorabführenden Lymphknoten rekrutiert werden. Dort nehmen sie einen immunsuppressiven Phänotyp an, beeinträchtigen die T-Zell-Funktion und schränken die Wirksamkeit von Immuntherapien ein (Glodde et al., 2017). In diesem Projekt wollen wir die molekularen Mechanismen verstehen, die zur Rekrutierung von Neutrophilen führen, ihre phänotypische Plastizität vorantreiben und an der Regulierung der T-Zell-Funktion beteiligt sind, um neue Neutrophilen-gerichtete Krebsimmuntherapien zu entwickeln. Die verborgenen Talente der CD226+ CD4-T-Zellen? Die Funktion der T-Zellen wird durch Signale über aktivierende und inhibitorische Rezeptoren der T-Zellen reguliert. Wir haben kürzlich gezeigt, dass CD226 für die Fitness von tumorinfiltrierenden CD8+ T-Zellen und die Wirksamkeit von Krebsimmuntherapien wichtig ist (Braun et al., 2020). In diesem Projekt wollen wir die Relevanz von CD226 für die Differenzierung und Funktion von CD4+ T-Zellen bei Infektionskrankheiten und Krebs verstehen. Plastizität angeborener lymphoider Zellen Um sich schnell an Veränderungen in ihrer Umgebung anzupassen, sind Immunzellen sehr plastisch. Die zugrunde liegenden Mechanismen und die Bedeutung der Plastizität von NK-Zellen für die Entwicklung, das Fortschreiten und die Wirksamkeit von Immuntherapien bei Krebs sind jedoch nach wie vor unklar. Wir haben kürzlich gezeigt, dass TGFβ-Signale die phänotypische Plastizität von NK-Zellen in der TME steuern (Gao et al. 2017). Wir beobachteten, dass NK-Zellen einen ILC1-ähnlichen Phänotyp annahmen, was zur Immunflucht von Tumoren bei Mäusen führte. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse möchten wir (A) die zellulären und molekularen Mechanismen, die zur Plastizität von NK-Zellen beitragen, besser verstehen und (B) unser Wissen über die Bedeutung von ILC1-ähnlichen Zellen für die Angiogenese und die Rekrutierung von myeloischen Zellen bei Krebserkrankungen erweitern.