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AG Falkenberg

PD Dr. Timo Falkenberg

Planetary Health

Der Einfluss der natürlichen Umwelt auf die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden wurde bereits in der Antike erkannt. Auch heute haben verschiedene menschliche Aktivitäten und Entwicklungen - Industrialisierung, Urbanisierung, landwirtschaftliche Intensivierung etc. – erhebliche negative Auswirkungen auf Ökosysteme und damit auch die Umweltgesundheit. Entwaldung, Biodiversitätsverlust, Luft-, Wasser-, und Bodenverschmutzung sowie die Klimaerwärmung sind zentrale Beispiele solcher Auswirkungen. Diese haben wiederum direkte und indirekte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Die Gesundheitseffekte sind vielfältig und umfassen sowohl akute Krankheiten, welche z.B. durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen werden, als auch chronische Erkrankungen, welche durch langfristige Exposition verursacht werden, z.B. Schwermetallbelastung der Böden oder Luftverschmutzung. Darüber hinaus werden durch Klimaerwärmung sowie Veränderung der Biodiversität und Ökosysteme Veränderungen der Krankheitsökologie erwartet. Vektoren, z.B. Stechmücken oder Zecken, breiten sich etwa in neuen Gebieten aus, und neuartige Krankheiten (z.B. Ebola oder COVID-19) können entstehen und sich ausbreiten. Allerdings werden nicht nur negative Interaktionen zwischen Menschen und Umwelt beleuchtet, denn es bestehen zahlreiche positive Effekte. Naturexposition wirkt sich positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden aus, urbane Grünflächen können den Hitzeinseleffekt reduzieren und wirken sich positiv auf die Lufthygiene aus, während urbane Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Ernährung liefern kann. Planetary Health ist ein interdisziplinärer, ganzheitlicher Ansatz, welcher sich mit den Wechselwirkungen zwischen menschlicher und Umweltgesundheit befasst. Ein intaktes und gesundes Ökosystem kann die menschliche Gesundheit fördern, während Umweltverschmutzung und Ökosystemdegradierung Gesundheitsrisiken verursachen. Die Arbeitsgruppe arbeitet primär im städtischen Raum und zielt darauf ab, Evidenz für eine nachhaltige gesundheitsförderliche urbane Transformation zu generieren.