Prof. Dr. Thomas Kistemann, M.A.
Kultur, Wasser, Gesundheit
Der cultural turn, der seit den 1970er Jahren die meisten Humanwissenschaften erfasste, erweiterte auch die Perspektiven der Medizinischen Geographie, die bis dahin auf quantitativ-positivistische Konzepte fokussiert war. Sie wurde damit auch Teil der Medical Humanities, die sich mit der Schnittstelle von Kultur und Gesundheit beschäftigen. Im GeoHealth Centre sind wir nicht nur, aber ganz besonders an den kulturellen Dimensionen von Wasser und deren gesundheitlichen Implikationen interessiert. Hierzu haben wir zahlreiche empirische Arbeiten durchgeführt und publiziert, zur Etablierung spezifischer Bezeichnungen beigetragen (blue spaces, urban blue, hydrophilia) und in der WHO Expertengruppe Cultural contexts of health and well-being mitgearbeitet. Zu den aktuellen Projekten der AG zählen das F&E-Vorhaben „Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln“ und die Dissertationsprojekte „Blue health for all? Investigating urban blue spaces as potentially therapeutic landscapes for elderly people in deprived communities. Learning from cases in Ruhr and Ahmedabad Metropolis“ von Anna Brückner, „Hitzewellen in der Stadt: Gesundheitsförderliche und gesundheitsgefährdende Faktoren für selbständig lebende Senioren“ von Juliane Kemen sowie „Die Bildung von Ortsidentitäten und deren Einfluss auf das gesundheitliche Wohlbefinden“ von Christian Timm.