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AG Weber

Prof. Dr. Bernd Weber

Decision Neuroscience and Neuroeconomics

Menschen müssen jeden Tag viele Entscheidungen treffen, die von der Auswahl ihrer Lebensmittel bis hin zu sozialen oder finanziellen Entscheidungen reichen. Die moderne Wirtschaftswissenschaft hat durch die Analyse, wie Kosten und Nutzen einer bestimmten Entscheidung gegeneinander abgewogen werden und wie Opportunitätskosten von Entscheidungen ermittelt werden, wesentlich zu unserem Verständnis der Entscheidungsfindung beigetragen. Sowohl aus der Perspektive der rationalen Entscheidungstheorie als auch aus der Perspektive der Verhaltensökonomie wurden Theorien entwickelt, um wirtschaftliche Entscheidungen zu erklären und vorherzusagen und um Politik und Institutionen zu beraten. Die Neuroökonomie nutzt verschiedene Methoden und bietet die Möglichkeit, die neuronalen Korrelate des Entscheidungsprozesses zu messen und damit die Grundlage für die Überprüfung von Wettbewerbsmodellen zu schaffen. Die Methoden stammen aus den Neurowissenschaften, der Verhaltens- und Experimentalökonomie sowie der kognitiven, sozialen und Evolutionspsychologie. Viele Modelle der wirtschaftlichen Entscheidungsfindung liefern ähnliche Vorhersagen zum Wahlverhalten, gehen jedoch von unterschiedlichen Annahmen über die Motive und Prozesse aus, die zu einer bestimmten Entscheidung führen. Die Möglichkeit, diese Prozessannahmen bestehender Theorien zu überprüfen, vertieft unser Verständnis, indem sie ungenaue Modelle des Entscheidungsprozesses verwerfen und die Entwicklung psychologisch und biologisch plausiblerer Modelle des Prozesses ermöglichen. Das Ziel der Neuroökonomie ist es, physiologische und verhaltensbezogene Daten zu integrieren, um unser Verständnis des Überlegungsprozesses und der Motivation hinter einer bestimmten Entscheidung zu verbessern, mit dem letztendlichen Ziel, Modelle des menschlichen Entscheidungsverhaltens zu verbessern. Unser Labor hat sich intensiv mit verschiedenen Bereichen wertebasierter Entscheidungen befasst: Wie integrieren Menschen soziale Kontexte und soziale Normen in ihr Verhalten? Wie werden Lebensmittelentscheidungen durch kontextuelle Faktoren beeinflusst und wie verändern diese die Gewichtung verschiedener Entscheidungsattribute? Um die Heterogenität von Individuen und die Determinanten von Präferenzen zu verstehen. Wir wenden funktionelle und strukturelle MRT, Eye-Tracking und Verhaltensexperimente an.